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Bewegungen im Hobby

Wie viele von uns schauen sich Videos im Internet an, die einen Bezug zum Hobby haben? Ich würde sagen: so ziemlich alle. Podcasts, Reviews, Battlereports, Tutorials und was sonst noch alles. Dabei fällt mir eines auf:

Die meisten Leute vor der Kamera sind entweder gar nicht wirklich vor der Kamera (von ihren Händen mal abgesehen) und nur eine VO Stimme oder nur ab Brust aufwärts sichtbar. An und für sich ist das ja auch nicht wichtig aber mir fällt dabei auf, dass wir erst dann sehen, dass sich der Mensch hinterm Content stark verändert, wenn die Veränderung wirklich extrem ist. Und meistens ist das nicht positiv.

„Hast du mich gerade Fett genannt?“ – Nein, ich sage, dass wir alle, Konsumenten und Kreative, uns viel zu wenig bewegen. Die Mehrheit jedenfalls. Vieles im Hobby machen wir wo? Daheim im sitzen. Malen, basteln, Minis bestellen, Inhalte konsumieren. Alles bequem aus der persönlichen Furzmulde heraus. Und dabei wird dann noch jede Menge ungesundes Zeug gefuttert. Wann bewegt sich der Wargamer? Wenn er auf Klo muss, Kaffee holt oder tatsächlich mal zu einer Convention fährt. Gerade für die unter uns, die bereits die 40 hinter sich haben, ist das nicht ohne Risiko.

Wenn du also dich jetzt etwas unwohl fühlst: gut! Das ist der erste Schritt. Buchstäblich. Alle, die irgendwie Sport neben diesem Hobby betreiben können aufhören zu lesen, denn sie sind bereits dort wo ich dich hinbringen will.

Beweg dich. Es ist ganz einfach. Und du kannst klein anfangen.

  1. Dein Weg zur Arbeit ist kürzer als 10km, die Radwege halbwegs brauchbar ausgebaut und du hast ein Fahrrad? Fahr mit dem Rad zur Arbeit. Das bringt den Puls auf Touren und ein wenig tut es was am Körperfett.
  2. Du hörst ganz viele Podcasts? Nimm einen mit auf einen Spaziergang. 30 Minuten gehen.
  3. Dein Dealer (aka FLGS) oder Club ist auch nicht weiter weg als 5 – 10km? Siehe 1.!

Ja, ich weiß, wenn du deine 3.000 Punkte Necrons von A nach B bringen willst ist das mit dem Rad schwer. Und ich sage auch nicht „MACH SPORT“ (Gott bewahre!). Was ich sage ist: beweg dich. An der frischen Luft, wie schon unsere Eltern sagten. Tu dir den Gefallen und lass deinem Körper genau so viel Pflege angedeihen wie deinen Pinseln, Farben und fertigen Minis.

Passt auf euch auf!

Warum ich ein Problem mit Hobbyschmetterlingen habe

Hobbyschmetterlinge. Was sind das? Nun, ich für meinen Teil definiere damit Menschen, die in unserem Hobby oft von einem Projekt zum anderen fliegen. Quasi von Blüte zu Blüte.

Und das nicht nur über Spielsysteme hinweg von A nach B und weiter zu C sondern auch mit den Projekten, die sie für sich starten.

Erst wird ein Dungeon angefangen, dann eine Wüstenplatte, gefolgt von ganz viel Kit-Bash Miniaturen und weiter über SciFi Gelände.

Selten bleibt der Hobbyschmetterling lange genug auf einer Projektblüte, um sie in einem Rutsch fertig zu bekommen. Das ist, an und für sich, ja nichts dramatisches. Allerdings muss man sich das „leisten“ können.

Und mit „leisten“ meine ich nicht nur den monetären Gegenwert sondern (und hier ist mein Gedankendurchbruch) auch den Platzverbrauch.

Ein Hobbyschmetterling mit dediziertem Hobbyraum kann es sich leisten bis zu einer bestimmten Menge Projekte gleichzeitig auf dem Kocher zu haben. Ein dedizierter Raum ist ja dafür da.

Auftritt ich. Ich habe kein Hobbyzimmer. Ich habe ein Zimmer, dass eigentlich mein Arbeitszimmer ist aber schon schnell nach der Geburt unserer Tochter zum Abstellzimmer wurde. Und egal wie viele Regale ich rein zwänge, der Platz ist äußerst minimal. Um überhaupt das Hobby betreiben zu können habe ich mir vor Äonen eine mobile Malstation gebaut. Und wenn ich ganz großzügig rechne, dann ist das 0,5m², die ich dauerhaft belegen kann. Alles andere ist belegter Platz oder Fläche die ständig frei gehalten werden muss.

Und was ist jetzt mein Problem mit den Hobbyschmetterlingen? Oh, das ist ganz einfach: Neid.

Wichtig hierbei ist, dass es Neid ist und nicht Missgunst. Ich gönnen (fast) jedem seine Ecke Glück. Aber „ich will auch“. Dadurch, dass mein Platz so beschränkt ist (und immer wieder verkleinert wird, wenn andere hier im Haushalt etwas im Arbeitszimmer abstellen um Platz für notwendiges/neues zu machen) ist alles was größer ist als eine einfache 28mm Miniatur ein echter Akt in Jonglieren.

Kombiniert man das dann noch mit meiner Bequemlichkeit nicht immer alles ordentlich weg zu räumen, dann ist das ein wunderbares Rezept für „ich hab keinen Bock mehr“. Wenn ich 2 Stunden Zeit zum malen habe und erst einmal eine Stunde lang alles frei räumen muss…. wozu dann anfangen.

Ich muss mir einiges angewöhnen:

    1. weniger auf andere schauen. Sich immer mit anderen vergleichen wird nie glücklich machen.
    2. mehr Disziplin. Ob es ums Aufräumen, notwendige Schriftsachen oder allgemein mein Leben geht, ich muss es etwas besser organisieren. Aber davon rede ich ja auch schon… lange.
    3. Nicht jedem Trend nachrennen und auch mal sagen: Nette Idee, habe ich keine Zeit/keinen Platz/keinen Bedarf dran.

Besonders 3) ist so ein Punkt. Ja klar wäre so eine große Maya Pyramide cool als Geländestück aber wofür brauche ich sie? Und wo lasse ich sie?

Die Devise ist also: ausmisten. Ich habe zwar schon (gefühlt) einen schmaleren Haufen Hobby als manch anderer aber trotzdem gibt es da bestimmt noch Sachen, die man optimieren kann.

Lust habe ich keine dazu.

*seufz*

Sorry, musste mal raus.