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Turniere gehören verboten!

So ähnlich äußerte sich gerade jemand in einer Gruppe auf Facebook im Zusammenhang mit den Ankündigungen von FFG zum Thema Star Wars: Legion Turnierspiele.

Imperium gegen Imperium oder Rebellen gegen Rebellen gehört einfach per se verboten.

… bei Systemen mit Story und Geschichte [gehören] eigentlich Turniere verboten.

Ich habe da jetzt ein wenig darüber nachgedacht und möchte einmal meine Gedanken dazu hier abgeben.

Das die selben Seiten einer Fraktion bei einem Turnier gegeneinander Spielen finde ich auch nicht prickelnd, ist aber leider nicht zu verhindern. Denn wenn man ein Turnier organisiert, kann man nicht viel mehr machen, als die Anzahl der Spieler fest zu legen, bestimmte Einheiten und Regeln vorgeben beziehungsweise verbieten und das Turnierformat festlegen. Was der einzelne Teilnehmer dann ins Feld führt, ist ja jedem selbst überlassen. Besonders bei Systemen mit wenigen Fraktionen (Beispiel X-Wing, da gibt es nur Rebellen, Imperium und Abschaum) kommt es natürlich schnell dazu, dass die selben Seiten gegeneinander spielen. Besonders, wenn bestimmte Kombinationen von Einheiten beliebt sind, weil sie „stark“ im Meta sind und häufiger gewinnen. Schön ist das nicht, aber nicht zu ändern.

Besagte Person will also lieber auf SW:L verzichten,

Da ich nur durch den Kauf der Sachen schon der Firma Geld für diesen Tunierunterstütziungskram Geld geben würde.

Nein, gerade bei FFG OP nicht. Denn FFG kassiert bei den Händlern und Turnierveranstaltern einen (nicht gerade kleinen) Obolus für Preise und Urkunden. Turniere werden also extra bezahlt. Und was viel wichtiger ist: Turnierspieler sind Käufer. Und zwar meist sogar die, die am meisten kaufen, denn sie kommen selten bei Turnieren mit meiner Sammelmentalität (Jede Einheit ein mal kaufen) aus, da das oben genannte Meta spiele und oft die selbe Einheit mehrfach brauchen. In der Videospielbranche der Gratisspiele spricht man dabei von „Walen“. Die, die viel mehr Geld ausgegeben für Upgrades und Boni als der normale User. Diese Wale ermöglichen erst die Gratisspiele wie Angry Birds und Co, denn sie spülen das Geld in die Kasse der Entwickler. Wenn man die „Turnierwale“ jetzt streichen würde, dann fällt so ein System wesentlich schneller in den Bereich „lohnt nicht mehr“ für den Hersteller und es verschwindet vom Markt. Und das kann ja auch nicht gewollt sein.

Eine aktive Turnierszene ist also überlebensnotwendig für ein Spielsystem. Klar kann man das doof finden, wenn man quasi gegen seine eigene Seite spielen muss (tu ich ja auch) aber es zwingt einen keinen bei Turnieren mit zu machen. Und gerade bei SW:L mit seinen (derzeit) zwei Fraktionen könnte man so ein Turnier kaum umsetzen. Um sicher zu stellen, dass niemand gegen seine Seite spielt, müsste jeder Teilnehmer zwei Armeen ins Feld führen und vor jeder Runde müsste man festlegen, wer darf Imperium spielen und wer Rebellen. Das will wohl kaum einer. Wobei ich mich da irren kann und es auf ein Experiment ankäme. Für jedes andere System mit mehr als zwei Fraktionen wird das dann aber exponentiell teurer und weniger zu handhaben.

Wie steht ihr zu dem Thema? Habt ihr Ideen, Lösungen oder eigene Vorstellungen?

PS: Ich habe absichtlich auf eine Verlinkung zu Facebook und der entsprechenden Gruppe verzichtet, weil ich kein Gebashe auslösen will, sondern wirklich nur am Gedankenaustausch interessiert bin.